Anpassungsqualifizierung und Spezialisierung
Finanzbuchhalter/innen müssen sich immer neuen Entwicklungen im Bereich Finanzen, aber auch Veränderungen in den Arbeitsverfahren stellen. Ebenso sind sie bestrebt, ihr betriebswirtschaftliches Wissen zu erweitern und ihre Führungskompetenzen auszubauen.
Die fachliche Anpassungsweiterbildung erstreckt sich über viele Themengebiete wie Buchführung und Bilanz, Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling und Mitarbeiterführung. Kurse und Seminare helfen dabei, auf dem Laufenden zu bleiben, Ideenreichtum zu entwickeln und die Konkurrenzfähigkeit zu erhalten.
Zu den wichtigsten Qualifizierungslehrgängen gehören:
– Buchführung und Bilanz
– Kostenwesen und Kalkulation
– Finanz- und Rechnungswesen
– Controlling
– Revision
– Kennzahlen, Inventur
– EDV-Anwendungen im betriebswirtschaftlich-kaufmännischen Bereich
– Steuerrecht
– Betriebswirtschaftslehre
– kommunikative Kompetenzen
Aufstiegsweiterbildung
Wer im Anschluss an seine Prüfung als Finanzbuchhalter/in studieren möchte, hat bei vorhandener schulischer Hochschulzugangsberechtigung beispielsweise die Möglichkeit, einen Bachelorabschluss in der Studienrichtung Finanz- und Rechnungswesen, Controlling zu erwerben. Ein Studium bzw. Fernstudium ist unter bestimmten Prämissen auch ohne eine Hochschulzugangsberechtigung realisierbar. Je nach Bundesland werden hierbei verschiedene Qualifikationen vorausgesetzt.
Finanz- und Rechnungswesen, Controlling (Bachelor)
Im Studienfach Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, wird wissenschaftliches Grundlagenwissen in den Bereichen Finanz- und Rechnungswesen, Betriebswirtschaft und Controlling vermittelt.
Nach erfolgreichem Studium ist ein direkter Einstieg in Tätigkeitsfelder wie Management, Unternehmensführung oder Revision möglich. Der Weg in die Selbstständigkeit als Rechnungsprüfer/in oder Controller/in steht ebenfalls offen. Für den Aufstieg in eine Führungsposition ist in der Regel der Abschluss einer weiterführenden Hochschulausbildung mit Masterabschluss, zum Beispiel in den den Bereichen Wirtschaftsrecht, Internationale Wirtschaft oder Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, nötig.
Betriebswirtschaftslehre, Business Administration (Bachelor)
In der Studienrichtung Betriebswirtschaftslehre kann praktisches und wissenschaftliches Grundlagenwissen in der Planung, Berechnung, Organisation und Umsetzung unternehmerischer Entscheidungen erworben werden.
Nach Abschluss des Bachelorstudiums kann der unmittelbare Einstieg in berufliche Tätigkeiten wie Marketing, Werbung oder Controlling erfolgen. Der Aufbau eines eigenen Unternehmens ist zum Beispiel im Bereich Unternehmensberatung realisierbar. Ein weiterführendes Studium und der Erwerb eines Masterabschlusses in Business Administration, Risikomanagement, Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftspädagogik oder ähnlichen Fächern ebnet den Weg in eine angestrebte Führungsposition.
Industriebetriebswirtschaft (Bachelor)
Das Studienfach Industriewirtschaft vermittelt praktisches und wissenschaftliches Grundlagenwissen zu den Themen Betriebswirtschaft, Personalpolitik, Marketing sowie Finanz- und Rechnungswesen.
Der Abschluss des Studiums ist sowohl der Einstieg in Tätigkeitsfelder wie Personalmanagement, -entwicklung oder Finanz- und Rechnungswesen denkbar, als auch der Weg in die Selbstständigkeit, beispielsweise als Personalentwickler/in. Für den Aufstieg in Führungspositionen ist im Allgemeinen ein weiterführendes Studium mit Masterabschluss, zum Beispiel in Unternehmensführung, Management oder in Industriebetriebswirtschaft erforderlich.
Vorteile durch die berufliche Weiterbildung für Finanzbuchhalter/-innen
Höhere Eingruppierung in der Gehaltstabelle
Das Einkommen bei Beschäftigten von Bund und Kommunen richtet sich nach der jeweiligen Eingruppierung in die Entgeltgruppen sowie Stufen des für den öffentlichen Dienst gültigen Tarifvertrags. Einige Arbeitgeber und Einrichtungen lehnen Ihre Vergütungen an die dort getroffenen Vereinbarungen an. In der privaten Wirtschaft haben Tarifverträge ebenfalls einen maßgeblichen Einfluss auf die Verdienstspanne.
Das Einkommen im Anschluss an ein Studium in den genannten Bereichen ist vor allem von den Anforderungen der jeweiligen Tätigkeit, der Berufserfahrung und der Verantwortlichkeit abhängig. Regionale und branchenspezifische Faktoren spielen bei der Einkommenshöhe ebenfalls eine Rolle. Zum Teil werden neben einer Grundvergütung Sonderzahlungen und Zulagen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld oder vermögenswirksame Leistungen gezahlt.
Bei einer Eingruppierung in die Stufe 4der Entgeltgruppe 9 bis zur Stufe 4 der Entgeltgruppe 12 erhalten Beschäftigte, deren Gehalt an den TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) angelehnt wird, beispielsweise ein monatliches Bruttoentgelt von 3.164 bis 4.097 Euro. Im Tarifbereich Energieversorung Nordrhein-Westfalen können Angestellte ein Monatsbruttoeinkommen von 5.106 Euro erzielen.
Was ändert sich durch eine Weiterbildung?
So unterschiedlich wie die möglichen Tätigkeitsfelder, so verschieden sind auch die jeweiligen Arbeitsbedingungen. Bei Berufen mit Kundenkontakt kann es erforderlich sein, sich bei der Vereinbarung von Terminen nach den Wünschen der Kunden zu richten. Beratungsgespräche am Abend können ebenso vorkommen wie Zeitdruck wegen knapper Termine. Im Bereich Finanz- und Rechnungswesen variieren die Arbeitszeiten insbesondere dann, wenn beispielsweise Monats- und Jahresabschlüsse fertiggestellt werden müssen.
Bei einer Anstellung in international tätigen Firmen ist gegebenenfalls eine hohe Flexibilität notwendig, da es hier zum Teil zu längeren Auslandsaufenthalten kommen kann. Zudem sind meist sehr gute Englischkenntnisse unerlässlich, da die einschlägige Fachliteratur häufig in englischer Sprache vorliegt. Wer sich in seinem Geschäftsfeld als freier Berater/in selbstständig macht, muss ebenfalls mit unregelmäßigen Arbeitszeiten und Wochenendarbeit rechnen.