Sie sind nah am Kunden, beraten oder verkaufen, stellen Produktneuheiten vor und nehmen Reklamationen entgegen: Außendienstmitarbeiter/-innen sind für Unternehmen von unschätzbarem Wert, die den direkten Kontakt zum Kunden suchen, um ihn zu binden oder als Neukunden zu akquirieren. Da es sich um keinen Lehrberuf handelt, stammen Außendienstmitarbeiter/-innen häufig aus Ausbildungsberufen, in denen sie kaufmännisches oder technisches Grundwissen erwerben konnten. Je nach Branche, für die sie dann im Außendienst tätig werden, können sie sich die zusätzlich benötigten Kenntnisse und Fertigkeiten dann über ein vielfältiges Angebot an Fort- und Weiterbildungen aneignen.
Anpassungsqualifizierung und Spezialisierung im Außendienst
Da der Begriff „Außendienst“ ein weites Feld an Tätigkeiten und Einsatzmöglichkeiten abdeckt, sollten sich Außendienstmitarbeiter/-innen, die eine Weiterbildung anstreben, zunächst verdeutlichen, welche Kenntnisse für ihren Einsatz im Unternehmen besonders wichtig und welche für ihr berufliches Weiterkommen besonders förderlich sein könnten. Anpassungsqualifizierungen werden beispielsweise in den Bereichen Vertrieb und Marketing, Werbung und Verkaufskunde sowie für die Einübung und Verbesserung kommunikativer Kompetenzen angeboten. Manche Qualifizierungen sind inhaltlich auf die Tätigkeit in bestimmten Branchen ausgerichtet, so etwa für den Groß- und Einzelhandel oder die Dekoration und Warenpräsentation; andere machen Außendienstmitarbeiter/-innen mit den Grundlagen bestimmter Unternehmensbereiche bekannt wie etwa der Lagerlogistik. Beim Verkaufstraining ist zwischen Qualifizierungen für den Direktverkauf, den telefonischen Verkauf oder den Onlinehandel zu unterscheiden. Zahlreiche Anpassungsqualifizierungen und Spezialisierungen sind modular aufgebaut und für die Förderung durch Bildungsgutscheine anerkannt.
Aufstiegsweiterbildungen
Während Anpassungsqualifizierungen und Spezialisierungen überwiegend in Lehrgängen vermittelt werden, die mit einer hauptberuflichen Tätigkeit vereinbar sind, sieht es bei den Aufstiegsweiterbildungen anders aus. Hier dominieren Weiterbildungsangebote, die nach dem Besuch einer Fachschule zum Abschluss des/der staatlich geprüften Betriebswirtes/Betriebswirtin führen oder aber nach einem Universitätsstudium mit dem Bachelor bzw. Master abschließen. Doch besteht die Möglichkeit, Fernstudiengänge zu absolvieren. Wer also ausreichend Disziplin und Motivation mitbringt, kann sich trotz Berufstätigkeit für eine höhere Position qualifizieren. Für Außendienstmitarbeiter/-innen, die sich schulisch auf die Übernahme höherer Positionen vorbereiten wollen, kommen Fernlehrgänge oder Präsenzkurse an Fachschulen für Handel, Absatz und Marketing oder für allgemeine Betriebswirtschaft infrage; wer ein grundständiges Studium anstrebt, ist in Studiengängen wie Marketing und Vertrieb oder Betriebswirtschaft am besten aufgehoben.
Vorteile durch die Weiterbildung für Außendienstmitarbeiter (m/w)
Einkommensverbesserung durch Prämienzahlungen oder Branchenwechsel
Die Verdienstmöglichkeiten von Außendienstmitarbeitern/-mitarbeiterinnen hängen von vielen Faktoren ab – neben Branche und Region ist hier entscheidend, welche Aufgaben die im Außendienst Beschäftigten genau übernehmen. Das Festgehalt wird häufig durch Prämienzahlungen bei Vertragsabschlüssen oder durch Vergünstigungen wie die Bereitstellung von Firmenwagen und Handy ergänzt. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt liegt bei etwa 33.000 Euro brutto pro Jahr. Eine Weiterbildung wirkt sich vor allem dann förderlich aus, wenn sie dem/der Außendienstmitarbeiter/-in Kompetenzen vermittelt, die zu einer Verbesserung seiner/ihrer Leistung und infolgedessen zu höheren Prämienzahlungen führen. Dazu gehören insbesondere Qualifizierungen, die kommunikative Kompetenzen, Verkaufsstrategien und die Kundenakquise thematisieren. Wer in eine Branche wechseln möchte, in der Außendienstmitarbeiter/-innen besonders gute Verdienstchancen haben, sollte sich beispielsweise für eine Beschäftigung in der Pharmazie oder im technologischen Bereich qualifizieren. Die Ausbildung zum/zur Betriebswirt/-in ist nur auf längere Sicht finanziell lukrativ, da die Einstiegsgehälter in etwa gleich hoch sind. Eine Aufstiegsweiterbildung hingegen zahlt sich aus, wenn anschließend die Übernahme in eine leitende Position erfolgt. Führungskräfte im Außendienst können jährliche Bruttoeinnahmen im sechstelligen Bereich erzielen.
Kompetenzen erwerben und teilen
Doch nicht nur mit Blick aufs Finanzielle lohnt sich eine Fort- und Weiterbildung für Außendienstmitarbeiter/-innen. Wer seinen Beruf zugleich als Berufung ansieht und sich mit seinem Unternehmen identifiziert, empfindet große Zufriedenheit, wenn er zu dessen Erfolg und damit Fortbestand beitragen kann. Mit jeder Weiterbildung kann der/die Außendienstmitarbeiter/-in neue Aufgaben übernehmen, sich für die Leitung einer Abteilung oder für spezielle Bereiche qualifizieren und seine/ihre Kenntnisse wie sein/ihr Wissen für Verbesserungen in Vertrieb und Kundenservice, in Marketing und Personalführung einbringen. Das stärkt nicht nur die eigene Position im Unternehmen, das empfinden die meisten Beschäftigten im Außendienst auch als große Bereicherung.