Bachelor Fernstudium im Bereich Ingenieurswissenschaften
Welche Perspektiven bietet ein Fernstudium Bachelor in einem Fach der Ingenieurswissenschaften?
Die Ingenieurswissenschaften umfassen grob gesagt die technischen Fächer. Von Maschinenbau bis zur Verfahrenstechnik. Forschung, Entwicklung, Konstruktionen, maschinelle Fertigung und vieles mehr sind Aufgaben dieser Disziplin. Basis der Lehre ist in der Regel eine intensive Auseinandersetzung mit einer oder mehreren Naturwissenschaften wie Mathematik, Chemie, Physik und Biologie. Die Erkenntnisse aus diesen Gebieten fließen zusammen mit technologischem Wissen in anwendungsorientierte Lösungen von praktischen Problemstellungen der Ingenieurswissenschaften ein.
In der Gesellschaft genießen die Ingenieurswissenschaften ein hohes Ansehen. Nicht zuletzt liegt dies an dem Entwickler- und Pioniergeist sowie an der Arbeit mit einem Themenfeld, das nicht jeder vollständig erfassen kann. Dieses Spezialwissen der Ingenieurinnen und Ingenieure zahlt sich auch am Arbeitsmarkt aus. In vielen Branchen und Arbeitsfeldern gibt es einen extremen Fachkräftemangel. Der Wirtschaft fehlen gut ausgebildete Spezialistinnen und Spezialisten, die den Spagat zwischen ingenieurswissenschaftlichem Wissen und erfolgreicher Umsetzung im Unternehmen erfolgreich meistern. Die Bachelor-Studiengänge in Fächern der Ingenieurswissenschaften schließen diese Lücke und bieten den Studierenden eine exzellente Aussicht für ihre berufliche Zukunft.
Je nach Teilgebiet kombinieren die Hochschulen einzelne Studiengänge immer mehr mit Inhalten, die den Studierenden am internationalen Markt helfen. Sie vermitteln teilweise Sprachkompetenzen, interkulturelles Wissen und Managementfähigkeiten. Die Studierenden können sich somit frühzeitig entscheiden, ob sie rein technisch arbeiten oder sich zukünftig Karrierechancen im (internationalen) Management offen halten möchten.
Die Absolventinnen und Absolventen arbeiten in vielen verschiedenen interessanten Bereichen. Sie sind es, die die Produktion oder Entwicklung in einem Unternehmen am Laufen halten oder verbessern. In ihren Aufgabenbereich fallen Planung und Überwachung der Produktion, die Konstruktion neuer Maschinen und die Implementierung von Prozessen. Sie entwickeln Verfahren weiter, berechnen und verbessern Maschinenleistungen, bauen Produktionsanlagen auf oder kontrollieren die gesamte Forschung und Produktion oder Teile davon.
Welche Gehaltschancen bietet ein Bachelor-Fernstudium eines ingenieurswissenschaftlichen Faches?
Die Ingenieursberufe gehören zu den bestbezahltesten überhaupt. Einstiegsgehälter um 40.000 bis 45.000 Euro im Jahr sind üblich. Schon nach wenigen Berufsjahren kann das Einkommen auf über 60.000 Euro klettern. In leitenden Funktionen sind Jahresgehälter um 100.000 Euro und darüber möglich.
Zwischen den ingenieurswissenschaftlichen Themenfeldern gibt es grundsätzlich wenig Unterschiede. Allerdings bestimmt die Branche das potenzielle Gehalt maßgeblich mit. So zahlen die Luft- und Raumfahrtindustrie, die Automobilbranche, aber auch die Chemieindustrie und Pharmazie überdurchschnittlich gute Gehälter. Neben der Branche bestimmt häufig die Unternehmensgröße und -ausrichtung sowie der Standort maßgeblich das Gehalt. Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen können bei international agierenden Konzernen im Südwesten der Republik deutlich mehr verdienen als bei kleinen mittelständischen Unternehmen im Osten.
Wichtig: Der eigene Abschluss ist bei diesen Fächern relevant für das Gehalt. Absolventinnen und Absolventen mit Doktortitel und Masterabschluss haben spürbare Gehaltsvorteile und bessere Karrierechancen.
Welche Fächer gehören zu den Ingenieurswissenschaften?
Zu den Ingenieurswissenschaften gehört eine Reihe von Bachelor-Studiengängen. Diese haben den naturwissenschaftlichen und technischen Bezug gemeinsam. Unter anderem gehören folgende Studiengänge zu den typischen Bachelor-Angeboten, die Hochschulen als Fernstudium anbieten:
- Fernstudium Bachelor Angewandte Informatik,
- Fernstudium Bachelor Chemische Verfahrenstechnik,
- Fernstudium Bachelor Digital Engineering,
- Fernstudium Bachelor Digitale Medien,
- Fernstudium Bachelor Elektrotechnik/Informationstechnik,
- Fernstudium Bachelor Energieinformatik,
- Fernstudium Bachelor Energieverfahrenstechnik,
- Fernstudium Bachelor Energiewirtschaft/Energiemanagement,
- Fernstudium Bachelor Fahrzeugtechnik,
- Fernstudium Bachelor Informations- und Wissensmanagement,
- Fernstudium Bachelor Lebensmittelverfahrenstechnik – Lebensmitteltechnik,
- Fernstudium Bachelor Maschinenbau,
- Fernstudium Bachelor Mechatronik,
- Fernstudium Bachelor Technische Betriebswirtschaft,
- Fernstudium Bachelor Technische Informatik
- Fernstudium Bachelor Wirtschaftsinformatik,
- Fernstudium Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen.
Die Informatik-Studiengänge sind teilweise ebenso zu den mathematisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen zuzurechnen. Der Übergang in den technischen Bereich ist jedoch gegeben, sodass sie am Rande auch in diese Fächergruppe gehören.
Welche Abschlüsse sind üblich?
Alle Bachelorabschlüsse sind gleichwertig. Daher spielt die genaue Bezeichnung keine Rolle für die spätere Berufsausübung. Die Bezeichnungen fußen auf der akademischen Tradition der Studiengänge. In den Ingenieurswissenschaften ist daher der Bachelor of Engineering (B.Eng.) verbreitet. Einige Studienangebote schließen mit dem Bachelor of Science (B.Sc.) oder vereinzelt mit dem Bacher Of Arts (B.A.) ab.
Besonderheiten in der Fächergruppe
Obwohl es eine ansehnliche Anzahl von Studiengangangeboten gibt, können studierende vergleichsweise selten ingenieurswissenschaftliche Fächer per Fernstudium absolvieren. Der Hauptgrund ist der starke praktische Bezug. Viele Fächer eignen sich nicht für ein Fernstudium. Der Anteil an Versuchen, Experimenten und Maschinenkonstruktionen ist zu groß. Daher müssen Studierende sich auch im Fernstudium grundsätzlich auf einen größeren Präsenzanteil einrichten. Das heißt: Sie müssen relativ häufig an Seminaren oder praktischen Übungen vor Ort teilnehmen.
Fernstudium in ingenieurswissenschaftlichen Fächern: Ist ein Master sinnvoll?
Nicht in allen Bereichen müssen Studierende dem Bachelor einen Master anschließen. In Fächern der Ingenieurswissenschaften ist dieses jedoch nachdrücklich zu empfehlen. Die Arbeitgeber stellen bevorzugt promovierte Fachkräfte oder Master-Absolventinnen und -Absolventen ein. Besonders in Branchen wie Chemie und Pharmazie sind höherwertige Abschlüsse ein wichtiger Beitrag zur eigenen Karriereplanung.
Ingenieurswissenschaftliches Fernstudium: Welche Zugangsvoraussetzungen müssen Studierende erfüllen?
Grundsätzlich gelten bei den Fächern in dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich die gleichen Zugangsvoraussetzungen wie bei allen Fächern. Während die Hochschulen für Präsenzstudiengänge häufig einen Numerus clausus festgelegt haben, entfällt dieser bei einem Fernstudium jedoch. Daher sind Abitur oder Fachabitur die übliche Zugangsvoraussetzung. Die Hochschulen lassen außerdem Studierende zu, die über eine wenigstens zweijährige Ausbildung und eine dreijährige Berufserfahrung verfügen oder eine Qualifikation auf Meister-Niveau erreicht haben. Besonders begabte Interessierte können die Hochschulen nach Einzelfallprüfung zulassen.
Wichtig: Die Bundesländer legen die Zugangsvoraussetzungen eigenständig fest. Daher kann es ggf. zu geringen Abweichungen kommen. Dies betrifft insbesondere die Hürden für das Fernstudium ohne Abitur.
Die Hochschulen verlangen außerdem häufig Praktika. Ein vorab absolviertes Praktikum können sich Studierende ggf. auf die Studienleistung anrechnen lassen und so das Fernstudium entsprechend verkürzen.
Bachelor-Fernstudium in einem ingenieurswissenschaftlichen Fach: Kosten und Fördermöglichkeiten
In der Regel müssen Studierende mit Gesamtkosten von ca. 12.000 bis 15.000 Euro rechnen, wenn Sie einen Bachelor-Fernstudiengang in einem ingenieurswissenschaftlichen Fach belegen möchten. Diese errechnen sich aus den reinen Studiengebühren sowie Gebühren für Klausuren und Prüfungen und ggf. Auslagen wie Laborkosten. Die Kosten für die einzelnen Studiengänge sind dabei relativ ähnlich. Größere Ausreißer nach oben oder unten existieren nicht. Um diese Kosten begleichen zu können, stehen den Studierenden die üblichen Wege offen: Leistungen nach BAföG, Studienkredite und Stipendien. Wenige Studierende nutzen die Angebote, um sich beruflich weiterzubilden und ihre bereits vorhandene Qualifikation mit einem akademischen Abschluss zu untermauern. In diesem Fall besteht jedoch die Möglichkeit, dass der Arbeitgeber die Studienkosten ganz oder teilweise übernimmt.