Fernstudium Bachelor Energiewirtschaft/Energiemanagement
Berufsperspektiven mit einem Fernstudium in Energiewirtschaft/Energiemanagement
Der effektive Einsatz von Ressourcen, die Steuerung von Energiebedarfen und der zukunftsweisende Umstieg auf erneuerbare Energien stellen Unternehmen und Energiekonzern vor neue Herausforderungen. Der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften wächst, die Kenntnisse der Energiewirtschaft und Managementkompetenzen in sich vereinen. Denn nicht nur das Beschaffen und die Energieeffizienz, auch die Nachrüstung von Produktionstechniken und das Optimieren der gesamten auf Energie basierenden Wertschöpfungskette ist der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Zugleich steigen die Anforderungen an die Umweltverträglichkeit und die Umsetzung gesetzlicher Rahmenbedingungen.
Das Fernstudium Bachelor Energiewirtschaft bzw. Energiemanagement bereitet Studierende auf die daraus resultierenden spannenden Aufgaben im Energiewirtschaftsmanagement vor. Mit ihrer interdisziplinären Ausbildung sind die Absolventinnen und Absolventen gefragte Fachkräfte, um leitende Positionen im mittleren und höheren Management zu übernehmen. Im Zuge der Energiewende und des internationalen Wettbewerbs nehmen diese Fachkräfte eine Schlüsselposition im Unternehmen ein. Mit der internationalen Ausrichtung des Unternehmens qualifizieren sich die Absolventinnen und Absolventen für weltweit agierende Unternehmen oder Positionen im Ausland.
Typische Arbeitgeber sind die Energiebranche, aber auch die Industrie, das produzierende Gewerbe und der öffentliche Dienst. In der freien Wirtschaft können die Fachkräfte außerdem für Consulting-Unternehmen arbeiten oder sich mit eigenen Angeboten selbstständig machen. Nicht zuletzt gibt es auch große Immobilienunternehmen, die einen Bedarf an diesen Fachkräften haben.
Welche Vorteile ergeben sich durch das Fernstudium Energiewirtschaft/Energiemanagement?
Gehalt
Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge Energiewirtschaft oder Energiemanagement haben gute Berufsaussichten. Das schlägt sich durchaus in hohen Einstiegsgehältern um 40.000 bis 45.000 Euro im Jahr nieder. Allerdings sind schon mit etwas Berufserfahrung deutlich höhere Gehälter möglich. In leitenden Positionen können die Fachkräfte sogar schnell Summen von ca. 60.000 bis 70.000 Euro erzielen. Spitzenkräfte verdienen in einigen Unternehmen sechsstellige Summen im Jahr.
Trotz dieser guten Aussicht gibt es eine sehr große Gehaltsspanne. So verdienen die Absolventinnen und Absolventen im Norden und Osten der Republik zum Teil deutlich weniger als die im Süden und Westen sowie in Hamburg. Zugleich hängt das Gehalt von der Unternehmensgröße ab. Große Konzerne zahlen häufig deutlich mehr als kleine Unternehmen. Nicht zuletzt ist auch der eigene Abschluss wichtig. Ein Masterabschluss kann einen Gehaltsvorteil von ca. 15 bis 20 Prozent bedeuten. Diese Aspekte führen zu einer großen Gehaltsspreizung. Daher können die tatsächlich möglichen Gehälter deutlich unter diesen Angaben liegen, aber teilweise auch darüber.
Arbeitsgestaltung
Die Stellenbezeichnungen lauten in der Regel Energiewirtschaftsmanagerin bzw. Energiewirtschaftsmanager oder Energiemanagerin bzw. Energiemanager. Damit ist die wesentliche Funktion dieser Fachkräfte gleich umrissen. Sie managen alle Details rund um die Ressource Energie. Die Aufgaben dagegen sind je nach Unternehmen und Stelle sehr verschieden.
Die Fachkräfte sind in erster Linie dafür verantwortlich, die Ressource Energie günstig zu beschaffen, den Bedarf zu ermitteln und immer wieder anzupassen und die Energieeffizienz zu steigern. Während die Ingenieurs- oder Informatikberufe für Teilbereiche dafür verantwortlich sind, bekleiden die speziell ausgebildeten Spezialistinnen und Spezialisten die leitenden Managementpositionen. Das beinhaltet häufig Personal- und Budgetverantwortung sowie eine Erwartungserhaltung der Arbeitgeber an das eigene Engagement. Überstunden sind folglich keine Seltenheit. In Industrieunternehmen sind auch Schichtdienste möglich.
Die konkreten Aufgaben reichen tief in die einzelnen Abteilungen hinein. Sie beinhalten die die Optimierung betriebswirtschaftlicher Daten in Bezug auf Energie, das Definieren von Handlungsoptionen und die Umsetzung von Strategien. Dabei spielen zentrale Messwerte zum Energieverbrauch und dem effektiven Einsatz von Energie eine wichtige Rolle. Auf Basis von Messdaten prognostizieren die Fachkräfte Lastenprofile und den zukünftigen Energieverbrauch oder finden Ansatzpunkte zur Steigerung der Energieeffizienz. Das findet in der Konsequenz Niederschlag in die Kalkulation von Kosten und damit auf den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Die Verantwortung und der Einfluss der Energiewirtschaftsmanagerinnen und -manager bzw. Energiemanagerinnen und -manager sind in vielen Positionen daher groß.
Ein weiterer typischer Einsatzbereich ist der Energiehandel bei Energieanbietern. Die Fachkräfte kaufen Energie aus eigenen Kraftwerken oder von der Börse möglichst niedrig ein, um den Bedarf des Unternehmens im (Weiter-) Verkauf zu decken. In dieser sehr bedeutenden Funktion haben Sie direkten Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.
Durch die im Fernstudiengang vermittelten Sprachkenntnisse können die Absolventinnen und Absolventen grenzüberschreitend in internationalen Konzernen oder im Ausland arbeiten. Das schafft Herausforderungen an die Anpassungsfähigkeit, bietet aber auch Chancen zur interkulturellen und persönlichen Weiterentwicklung.
Ablauf und Dauer des Fernstudiengangs Energiewirtschaft/Energiemanagement
Das Fernstudium Bachelor Energiewirtschaft bzw. Energiemanagement ist auf sechs Semester oder 36 Monate ausgerichtet. Die Prüfung findet im siebten Semester statt. In der „Sprintvariante“ des Studiengangs schließen die Studierenden bereits im sechsten Semester bzw. nach 36 Monaten ab. Wer das Fernstudium berufsbegleitend absolvieren möchte, kann die Lehrinhalte pro Semester etwa halbieren und dafür die Studiendauer auf bis zu 72 Monate anheben. Dieser Service ist bei den meisten Fernhochschulen kostenlos.
Die Inhalte sind modular aufgebaut. Anfangs sind die Themen vorgegebenen, im Laufe des Studiums können die Studierenden einzelne Themenkomplexe über Wahlmodule vertiefen. Sie lernen zum größten Teil allein zu Hause, nehmen aber auch an Online-Seminaren teil oder tauschen sich im Online-Campus aus. Zum Ende der Semester stehen jeweils Klausuren an. Diese sind in den Räumen der Fernhochschule zu bewältigen.
Im Rahmen des Fernstudiums ermöglichen einige Anbieter außerdem Auslandssemester oder Auslandspraktika. Diese Angebote sollten Studierende in Erwägung ziehen, um ihre eigenen Berufschancen zu verbessern. Das gilt auch für zusätzliche Praktika, die sie in verschiedenen Unternehmen absolvieren können.
Hinweis: An einigen Fernhochschulen ist der Bachelorstudiengang Energiewirtschaft bzw. Energiemanagement an eine berufspraktische Phase gekoppelt. In dieser lernen die Studierenden das theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen. Vor Studienbeginn sollten sie jedoch prüfen, in welcher Form dieses Angebot stattfindet und ob es in die persönliche Lebensplanung passt.
Das Studium endet mit der Bachelor-Thesis und den Abschlussprüfungen. Bestehen die Studierenden, dürfen Sie den akademischen Grad Bachelor of Science (B.Sc.) führen. Bei einer inhaltlich technischeren Ausrichtung können einzelne Studiengänge auch mit dem Bachelor of Engineering (B.Eng.) schließen.
Inhalte des Fernstudiums
Das Fernstudium Bachelor Energiewirtschaft bzw. Energiemanagement stellt das Thema Energie in den Mittelpunkt. Hinzu kommen betriebswirtschaftliche Themen, die Ausbildung von Managementfähigkeiten und Sprachkenntnissen. Die genauen Module unterscheiden sich zwischen den Fernhochschulen. Allgemein können die Studierenden aber folgende Inhalte erwarten:
- Energiewirtschaft/Energiemärkte,
- Energieversorgung,
- politische und rechtliche Rahmenbedingungen,
- Energietechniken,
- betriebswirtschaftliche Grundlagen,
- Wirtschaftsmathematik,
- Statistik,
- Informatik,
- Projektmanagement,
- Personalmanagement,
- Sprachen (Englisch, ggf. weitere Angebote),
- interkulturelle Kompetenzen,
- Marketing.
Vertiefungs- und Spezialisierungsstudium
Im fortlaufenden Studium können die Studierenden Themenbereiche vertiefen und sich spezialisieren. Zu den Vertiefungsangeboten gehören häufig Themen wie Energieeffizienz, Netzmanagement, Energy-Contracting, Energiehandel oder Energie und Umwelt sowie Energiewirtschaftspolitik. Durch eine solche Spezialisierung steigern die Studierenden ihre Arbeitsmarktchancen.
Weiterführende Master-Fernstudiengänge für Energiewirtschaft/Energiemanagement
Der Bachelorabschluss berechtigt die Absolventinnen und Absolventen, einen Masterstudiengang zu starten. Es gibt zwar eine Vielzahl Präsenzstudiengänge, die Energiewirtschaft oder Energiemanagement thematisieren. Allerdings sind viele davon in speziellen Fachbereichen verortet. Daher ist es häufig nicht leicht, inhaltlich geeignete Aufbaustudiengänge zu finden. Als Fernstudium bieten die Hochschulen nur sehr wenige Masterstudiengänge an. Dazu zählen:
- Fernstudiengang Energiemanagement an der Universität Koblenz-Landau (ZFUW),
- Management Energiewirtschaft an der SRH Hochschule für Logistik und Wirtschaft in Hamm.
Kosten und Voraussetzungen für das Energiewirtschafts-/Energiemanagement-Fernstudium
Persönliche Voraussetzungen
Das Fernstudium fordert eine große Disziplin und die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren und zu organisieren. Auch inhaltlich verlangt der Bachelor-Fernstudiengang ein breites Eigenschaftsprofil. Neben Wissen um den Energiemarkt und Wirtschaftskompetenzen sind auch Sprachfähigkeiten und naturwissenschaftliches Wissen gefragt. Ideal ist es, wenn Studierende folgende Eigenschaften mitbringen:
- gute Mathematikkenntnisse,
- gute naturwissenschaftliche Kenntnisse,
- sehr großes Interesse an Energiethemen,
- analytisches Denken,
- gute Kommunikationsfähigkeit,
- Sozialkompetenzen,
- gute Englischkenntnisse,
- Organisationsfähigkeit,
- wirtschaftliches Denken.
Zugangsvoraussetzungen für das Fernstudium
Um das Bachelor-Fernstudium starten zu können, müssen die Studierenden keinen Numerus clausus erfüllen. Abitur oder Fachhochschulreife sind ausreichend. Außerdem ist es möglich, mit einer beruflichen Qualifikation auf Meisterniveau das Studium zu beginnen. Darüber hinaus ist dies auch mit einer Ausbildung über zwei Jahre und einer anschließenden Berufserfahrung von mindestens drei Jahren möglich. Die Fernhochschulen können zusätzlich besonders geeignete Interessenten nach einem persönlichen Gespräch zulassen.
Die Zugangsvoraussetzungen sind u. a. ideal für Energieberaterinnen und Energieberater, die den Weg über eine Ausbildung in den Beruf gefunden haben und sich nun akademisch weiterbilden möchten. Durch das Studium empfehlen sie sich für leitende Managementpositionen.
Kosten eines Fernstudiums in Energiewirtschaft/Energiemanagement
Die Kosten für das Fernstudium belaufen sich je nach Hochschule auf ca. 13.000 Euro. Dabei handelt es sich jedoch um reine Studienkosten, zu denen Prüfungsgebühren sowie Gebühren für Klausuren und Arbeitsmaterialien hinzukommen können. Die tatsächlichen Gesamtkosten können daher im individuellen Fall höher liegen.
Fernstudium Bachelor Energiewirtschaft/Energiemanagement: Fördermöglichkeiten
Um die Kosten des Studiums zu finanzieren, stehen den Studierenden mehrere Fördermöglichkeiten offen. Zum einen können einige Studierende von Stipendien profitieren. Diese sind meistens an die Lebenssituation oder den Studienort gebunden. Neben vielen anderen Institutionen vergeben einige Energiekonzerne Stipendien für diesen Studienbereich, sofern die Studiereden weitere Voraussetzungen erfüllen. Auch der Arbeitgeber kann sich an den Studienkosten beteiligen. Die Chancen sind dann groß, wenn das Unternehmen von der neuen Qualifikation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer profitiert. Nicht zuletzt können die Studierenden auch BAföG-Leistungen beantragen oder einen Studienkredit aufnehmen.