Sie suchen nach dem geeigneten Personal und führen Bewerbungs- oder Einstellungsgespräche. Sie prüfen Bewerbungen, planen und koordinieren Einsätze, akquirieren neue Kunden und analysieren Märkte und Bestände. Ohne fortwährende Weiterbildung würden Personaldienstleistungskaufleute mit den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und den Anforderungen, die ihre Unternehmen an sie stellen, nicht lange Schritt halten können. Damit sie auf dem Laufenden bleiben, lohnt es sich, das breite Angebot an qualifizierenden Weiterbildungen zu nutzen und sich gezielt jene Themenbereiche herauszusuchen, die für das berufliche Weiterkommen von Interesse sind. Wer zudem auf der Karriereleiter vorankommen oder gar ein eigenes Dienstleistungsunternehmen gründen möchte, sollte sich mit den Inhalten von Aufstiegsweiterbildungen für Personaldienstleistungskaufleute vertraut machen.
Anpassungsqualifizierung und Spezialisierung
Die Aufgaben der Personaldienstleistungskaufleute sind besonders vielseitig. Häufig kümmern sie sich um alle anfallenden Belange, die das Personalmanagement, die Personalbeschaffung, aber auch die Betreuung von Personal umfassen. Entsprechend decken die Inhalte von Anpassungsweiterbildungen ein weites Feld ab. Der Umgang mit sexueller Belästigung und Mobbing am Arbeitsplatz gehört ebenso dazu wie Fragen der betrieblichen Altersversorgung, das Ausstellen von Arbeitszeugnissen oder das Kennenlernen von Modellen der Arbeitszeitgestaltung. Wer in diesen oder anderen Bereichen Defizite bei sich entdeckt oder vorhandenes Wissen vertiefen möchte, findet eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten bei den bekannten Bildungseinrichtungen. Einen Überblick gibt die Veranstaltungsliste im KURSNET der Agentur für Arbeit. Auch das für die Durchführung der Tätigkeit benötigte technologische oder betriebswissenschaftliche Know-how wird in qualifizierenden Seminaren der beruflichen Weiterbildung vermittelt, etwa bezüglich hilfreicher EDV-Anwendungen oder auch im Hinblick auf Bilanzierung und Controlling.
Aufstiegsweiterbildung
Wer mehr möchte, als nur einzelne Kompetenzen verbessern, wählt eine Aufstiegsweiterbildung, die ihm den Weg zu höheren Positionen ebnet. Die Regel stellt hier eine Weiterbildung zum/zur Fach- oder Betriebswirt/-in Personal dar (Fachkaufmann/-frau Personal). Des Weiteren werden Weiterbildungen zum/zur Personalreferenten/-referentin oder zum/zur Ausbilder/-in angeboten. Ein Bachelorstudium – für das häufig keine Hochschulzugangsberechtigung mehr erforderlich ist – führt direkt ins Personalmanagement ein oder zum Abschluss als Business Administrator. Teilnehmer an den Weiterbildungslehrgängen absolvieren diese entweder in Vollzeit oder in Teilzeit an Fachschulen, Kollegs oder Akademien. In einigen Lehrgängen kann gleichzeitig die Fachhochschulreife erworben werden. Zu den Ausbildungsinhalten gehören sowohl fachrichtungsübergreifende Fächer wie beispielsweise Deutsch oder Wirtschaftsenglisch als auch fachrichtungsbezogene Fächer wie Rechnungswesen oder Personalmanagement. Da die Weiterbildungen aber nicht einheitlich geregelt sind, empfiehlt es sich, im Einzelfall zu prüfen, ob das Angebot den eigenen Vorstellungen tatsächlich entspricht. Die Bachelorabschlüsse lassen sich in Präsenz- oder in Fernstudiengängen erwerben.
Vorteile durch die berufliche Weiterbildung für Personaldienstleistungskaufleute
Bessere Verdienstmöglichkeiten in leitenden Positionen
Bessere Verdienstmöglichkeiten durch Weiterbildung zum/zur Fachkaufmann/-frau Personal
Für Personaldienstleistungskaufleute existieren zwei unterschiedliche Gehaltsmodelle. Während die einen als Beschäftigte in der Personalabteilung eines großen Unternehmens mit einem festen Gehalt rechnen dürfen, gelten für Personaldienstleistungskaufleute privater Arbeitsvermittlungen häufig erfolgsabhängige Provisionsverträge. Bei einer Festanstellung entscheiden Aspekte wie die Zahl der Berufsjahre, die Art der Aufgaben, die übernommen werden, und die Größe des Unternehmens über die Höhe des Gehalts. Bei einer erfolgsabhängigen Provision zahlt das Unternehmen in der Regel ein deutlich niedrigeres Grundgehalt – was dann aber durch eine entsprechende Erfolgsbilanz gesteigert werden kann. In beiden Fällen wirken sich also geeignete qualifizierende Weiterbildungen positiv aus, sofern sie dazu beitragen, dass Wissen und Kompetenzen geschult werden und zu einer besseren Leistung führen. Eine Aufstiegsqualifizierung wirkt sich unmittelbar auf das Einkommen aus, da Fach- und Betriebswirte mit einem deutlich höheren Einstiegsgehalt rechnen dürfen. Dieses beginnt in etwa dort, wo für Personaldienstleistungskaufleute ohne weiterführende Qualifizierung das Maximum bereits erreicht ist.
Vom/von der Personaldienstleister/-in zum/zur Personalentscheider/-in
Mit einer qualifizierenden Weiterbildung erweitern und aktualisieren Personaldienstleistungskaufleute vorhandenes Wissen. Da sich die Gesetze, aber auch die Gesetzmäßigkeiten auf dem Arbeitsmarkt beständig ändern, empfiehlt sich eine kontinuierliche Weiterbildung (z.B. zu Spezialthemen wie Reisekostenrecht). So können beispielsweise schon kleine Fehler in der Stellenausschreibung zu negativen Konsequenzen für ein Unternehmen führen. Eine Aufstiegsweiterbildung ist zudem mit der Erschließung leitender Positionen und neuen Tätigkeitsfeldern verbunden. Die Fachkaufleute akquirieren nicht mehr nur, sie übernehmen auch planende und organisatorische Aufgaben in der Personalabteilung des Unternehmens, für das sie tätig sind. Damit verbunden ist die selbstständige Durchführung von Projekten, die Kostenkalkulation und -kontrolle sowie die Führung und Anleitung von Mitarbeitern. Personalreferenten – auch als Recruiter bezeichnet – kommt zudem die Aufgabe zu, Anforderungsprofile zu erstellen oder zu Unternehmen passende Assessments für die Auswahl von Bewerbern/Bewerberinnen zu planen und durchzuführen. Selbstständige Fachkaufleute für Personal gründen eigene Vermittlungsagenturen oder machen sich als „Headhunter“ einen Namen, die gegen hohe Honorare gezielt nach geeigneten Mitarbeitern für Unternehmen recherchieren und diese anwerben.